Die Messen kommen wieder – aber wie?
Autorin: Christiane Roelfs, Geschäftsführerin | Fairexpress GmbH Messespedition | Bielefeld
In Asien haben bereits die ersten größeren „Post COVID“-Messen stattgefunden. Wie wird sich das Messegeschehen künftig darstellen – aus der „Innenansicht“ einer internationalen Messespedition?
Das Feedback unserer Kunden ist eindeutig: Die Messen fehlen. In den ersten Monaten der pandemiebedingt „messelosen“ Zeit ließ sich der Verlust noch kompensieren oder wurde kaum bemerkt. Aber inzwischen ist ganz deutlich geworden, welche Aufgaben Messen im Marketing-Mix immer schon übernommen haben:
- Präsenz zeigen und Kundenbindung schaffen
- „Face-to-face“-Austausch schafft Vertrauen und beweist, was Unternehmen online versprechen: Produktqualität und Kompetenz
- Zugang zu neuen Kunden finden und damit Marktanteile gewinnen
Neustart zunächst in Ostasien
Dieser Zugang war in den vergangenen Monaten versperrt, und das hat inzwischen messbare Auswirkungen. Deshalb ist es gut, dass die Messewirtschaft wieder in Schwung kommt. Und für uns als Messespedition ist diese Tatsache mehr als erfreulich: Nachdem unser Kerngeschäft über viele Monate nicht nur eingebrochen, sondern nahezu vollständig zum Erliegen gekommen ist, sind unsere Leistungen nun wieder gefragt.
In Ostasien (China, Taiwan, Vietnam…) sowie in Nordamerika haben wieder große Messen stattgefunden – auch mit deutschen Ausstellern und ihren Exponaten „Made in Germany“.
Die Messen der Gegenwart sind anders
Sind diese Messen anders als vor der Corona-bedingten Pause? Ganz klar: Ja. Sie sind kleiner, und es fehlen die internationalen Besucher. Deutsche Unternehmen, die dort ausstellen, entsenden keine Mitarbeiter aus der Zentrale, sondern beauftragen ihre Vertriebspartner vor Ort. Das geschieht teils gezwungenermaßen, wegen der Reisebeschränkungen, teils aber auch freiwillig, aus Vorsicht.
Welche Schlüsse lassen sich aus dieser Entwicklung ziehen? Zunächst: Wir glauben fest daran, dass Messen Zukunft haben. Der persönliche Austausch, das „Begreifen“ von Produkten im wahrsten Sinne des Wortes, das direkte Gespräch mit Experten sind unersetzlich. Und für das Knüpfen von neuen Kontakten zwischen Herstellern und Konsumenten gibt es zumindest im B2B-Geschäft keine (bessere) Alternative.
Die Messen der Zukunft
Die Pandemie ist irgendwann vorüber; auch wenn das Virus uns erhalten bleibt. Wir werden wieder zu einer Normalität zurückkehren; sicherlich aber eine andere als wir sie bisher kannten.
Wichtig ist aus Sicht der Messewirtschaft, dass zeitnah Vereinbarungen zwischen den weltweiten Regierungen getroffen werden, die weltweite planbare Reisemöglichkeiten zu und von Messen schaffen.
Rein virtuelle Messen können nicht die Zukunft sein. Hybride Konzepte erweitern aber sicherlich die Möglichkeiten, Unternehmen nicht nur während, sondern auch vor und nach einer Messe zu präsentieren.
Gute Perspektiven für die FMB
Die Zulieferer des Maschinenbaus mussten lange auf direkten Kontakt mit Lieferanten und Kunden verzichten. Im November ist es endlich wieder soweit; Maschinenbau mit allen Sinnen kann wieder face-to face, im direkten Austausch, erlebt werden – auf der FMB.
Die kompakte Plattform für den direkten Austausch zwischen Maschinenbauern und Zulieferern werden wir wiederum messelogistisch unterstützen (www.fairexpress.de). Wir können es kaum erwarten und freuen uns auf das Wiedersehen.