Der Computer läuft, Arbeit gibt es mehr als genug: Eigentlich gibt es keinen Grund, das Home-Office zu verlassen. Zumal alle Informationen dieser Welt auch online am Schreibtisch verfügbar sind. Wer sich als Konstrukteur, Einkäufer oder Produktmanager auf den neuesten Wissensstand bringen will, kann googeln, Plattformen und Foren nutzen, E-Paper herunterladen oder mit ChatGTP & Co. ganz gezielt und „tief“ recherchieren. Auch viele Weiterbildungsangebote finden online per E-Learning statt.
Besser nicht hinausgehen?
So könnte man fast schließen: Wer sich informieren will, geht besser nicht nach draußen (auf Messen, Kongresse, Vorträge…), sondern bleibt am Schreibtisch und am Computer. Genau diese Schlussfolgerung ist falsch.
Eine aktuelle Umfrage des AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.) zeigt, dass Messen als Informations- und Kommunikationsplattform nach wie vor eine zentrale Funktion haben oder sogar noch wichtiger werden. Rund zwei Drittel der befragten 400 Unternehmen gehen davon aus, dass Messen in den nächsten Jahren mindestens die gleiche, wenn nicht sogar eine noch größere Bedeutung haben werden. Und ein Drittel gab an, noch kein Ersatzformat für eine Präsenzmesse gefunden zu haben.
Komprimierter Wissentransfer, persönlicher Austausch
Mit anderen Worten: Den Ausstellern fehlten die Messen. Und den Besuchern offenbar auch. Sonst hätte es im vergangenen Jahr nicht 11,5 Millionen Besucher (und 180.000 Aussteller) auf den 70 deutschen Messeplätzen gegeben.
Die Gründe liegen auf der Hand: Eine Messe bietet quasi eine „Druckbetankung“ in Sachen Informationsgewinn, in kurzer Zeit, an einem Ort, mit allen Sinnen. Viele Aussteller, viele Experten, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Live-Demonstrationen: Das gibt es so komprimiert nicht am Schreibtisch. So kann der Besucher an einem einzigen Tag viel an Informationen und Anregungen für den betrieblichen Alltag mitnehmen.
Genau das spüren auch die Aussteller, die den Messeerfolg schließlich genau bewerten. Deshalb planen 40 Prozent der befragten Unternehmen höhere Messebudgets und 71 Prozent halten an der Zahl ihrer Messebeteiligungen fest. Sie gehen zu Recht davon aus, dass ihr Fachpublikum aus dem Home-Office, dem Büro oder dem Betrieb auf ihren Messestand kommt. Und das gilt – auch das zeigt die AUMA-Umfrage – insbesondere für regionale (Fach-)Messen, wie die FMB, deren Besuch weder großen Aufwand noch lange Anfahrtswege erfordert.