So wird der Mittelstand zukunftsfest: Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL zeigt Robotiklösungen
Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL
Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, Energiepreise: Viele mittelständische Unternehmen blicken mit Sorge auf die vielen verschiedenen Herausforderungen, die sich ihnen und den Wirtschaftsstandorten OWL und Ruhr fast gleichzeitig stellen. Um diesen Betrieben kostenlose Orientierung und Hilfestellung zu geben hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 2021 das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL ins Leben gerufen. Seitdem hat das Zentrum 150 Betriebe bei Digitalisierungsvorhaben begleitet, rund 200 Informationsveranstaltungen und Messen durchgeführt und insgesamt über 4.000 Unternehmensvertretende erreicht. In 14 Transferprojekten mit kleinen und mittleren Unternehmen wurden darüber hinaus konkrete Technologien aus der Forschung in die mittelständische Wirtschaft gebracht.
Mit dem Bielefelder Unternehmen c-trace hat das Zentrum etwa eine Datenanalyse durchgeführt, auf deren Basis CO2-Emissionen reduziert werden können. c-trace ist auf Fahrzeugtechnik spezialisiert, bietet Kunden wie Kommunen eine moderne Officesoftware und stattet Entsorgungsbetriebe mit Tele-matikmodulen, Bordcomputern und Ident-Systemen aus. Mit diesen können Routen aufgezeichnet, Leerungen erfasst, gefahrene Kilometer gezählt oder auch Streckenänderungen vermerkt werden. Mehr als 7.800 Fahrzeuge hat c-trace mit solchen Systemen versehen, die den Kunden Daten liefern. Diese können nun automatisiert ausgewertet und in einem übersichtlichen Dashboard angezeigt werden. So kann das Unternehmen rückwirkend betrachten, wie bestimmte Projekte und Kunden aufgestellt sind und welche Wirkungen bestimmte Maßnahmen in den Kundenprozessen haben.
Kollaboration von Mensch und Robotik in der Montage
Auf der FMB – Fachmesse Maschinenbau verdeutlicht das Zentrum anhand zweier Demonstratoren die Potenziale von Robotik und Bildverarbeitung mithilfe von KI. Der erste Demonstrator wird aktuell in der SmartFactoryOWL entwickelt und stellt eine Anwendung aus einer Fertigungslinie dar. In der Industrie ist das automatisierte Aufnehmen verschiedenartiger Kleinteile durch Roboter problematisch – häufig haben die Teile unterschiedliche Größen und liegen in zufälligen Positionen auf einer Sammelfläche.
Die demonstrierte Lösung verbindet den Roboter mit einer Kamera und Deep Learning-Algorithmen. Damit kann er die ständig wechselnden Positionen visuell erkennen und verarbeiten. Der Demonstrator sortiert handelsübliche Klemmbausteine und ist als Prozessmodul mobil in Fabriken einsetzbar. Entwickelt wurde der Demonstrator vom Fraunhofer IOSB-INA im deutsch-kanadischen Projekt it’s 3DL des Technologieclusters it’s OWL.
Montageprüfung von Bedienfeldern an Geldautomaten
Der zweite Demonstrator und setzt intelligente Kameratechnik ein, um die Montage von Bedienfeldern und den Echtgeldtest an Geldautomaten zu optimieren: Ein kollaborativer Roboter wird mit einer Deep-Learning-Kamera ausgestattet. Der Roboter fährt verschiedene Positionen des Bedienfeldes an, um mehrere Perspektiven der Prüfmerkmale aufzunehmen. Die Aufnahmen werden dann von einem Algorithmus analysiert, der erkennt, ob beispielsweise eine Schraube nicht ganz eingedreht oder ein Stecker nicht vollständig gesteckt ist. Die Ergebnisse werden in einer IoT-Plattform gespeichert.
Der Echtgeldtest ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Prüfung von Geldautomaten. Im Use Case prüft ein Cobot künftig mehrere Ein- und Auszahlterminals gleichzeitig. Bei Fehlern kann zielgerichtet eingegriffen und korrigiert werden, ohne die gesamte Testung zu unterbrechen. Da dies bei einer vollautomatisierten Robotiklösung nicht möglich wäre, werden hier die Vorteile der kollaborativen Robotik deutlich. Entwickelt wurde der Demonstrator in einem it’s OWL-Projekt von Fraunhofer IEM und Diebold Nixdorf.
Interessierte Messebesucher können sich am Stand 20-A36 über die präsentierten Lösungen und die Angebote des Mittelstand-Digital Zentrums informieren. Partner des Zentrums sind die Fraunhofer Institute IML, IEM und IOSB-INA, die Digital Hub Management GmbH sowie die OstWestfalenLippe GmbH.
Weitere Informationen zu den Angeboten des Zentrums finden Sie unter www.mittelstand-digital-ruhr-owl.de.